Vulkanische Eruptionen
Die Grafik zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie Magma an die Erdoberfläche
gelangen kann:
a) unterseeische (submarine) Vulkane: Hierbei
tritt das Magma unter dem Meeresspiegel aus der Erdkruste aus. Ein Beispiel
dafür ist etwa der mittelozeanische Rücken, die Zentralregion
des atlantischen Ozeans (Tiefsee), an dem zwei Erdplatten aneinanderstoßen.
An dieser Stoßzone tritt laufend Magma aus und bildet so immer wieder
neuen Meeresboden.
In dieser Zone können auch Phänomene, wie die "Black Smokers"
auftreten. Das sind Schlote, an denen Wasser, das an anderer Stelle in
die Erdkruste eingedrungen ist und dort erhitzt, sowie mit Mineralien angereichert
wurde, wieder austritt. Dabei bilden sich richtiggehende Schlote, aus denen
das dunkel verfärbte Wasser austritt. Diese Schlote bestehen aus sehr
mineralreichem Material. Ihre Umgebung beherbergt oft eine große
Anzahl von Lebewesen, die sonst in der Tiefseee eher vereinzelt anzutreffen
sind. Viele der dort lebenden Tiere haben sich an diesen Lebensraum angepasst.
So kommen etwa "schwefelfressende" Bakterien vor, die sich hauptsächlich
von den schwefeligen Ausströmungen ernähren.
Manchmal türmt sich Lava aus submarinen Eruptionen zu Inseln auf,
die dann aus dem Wasser herausragen (z.B. Antillen, indonesisches Archipel).
Hawai ist zwar auch eine Insel, die aus einem submarinen Vulkan entstanden
ist, sie liegt aber im Gegensatz etwa zu den Antillen, über einem
"Hotspot".
Ein Hotspot ist ein heißer Punkt an der Grenze zwischen Magma und
Erdkruste. Dort treibt ein heißer Materiestrom nach oben, der einen
sog. Hotspot-Vulkan versorgt. Da sich die Erdkruste etwa doppelt so schnell
(10 cm pro Jahr) bewegt, wie der Erdmantel (5 cm pro Jahr), verändert
sich die Position des Hotspots relativ zur Erdoberfläche und es bilden
sich ganze Ketten von vulkanischen Inseln (z.B.: Kure, Midway, Pearl ...
Mauai ... Hawaii).
b) (kontinentale) Vulkane: Hier tritt ds Magma auf dem
Festland aus der Erdkruste aus.
c) Aschenwolken und -regen: Bei Vulkanen treten neben
der Haupteruption oft auch Ascheregen auf. Dabei wird vulkanische Asche
mehrere Kilometer in die Atmosphäre geschleudert, von wo sie dann
auf das umliegende Land "niederregnet". Durch die unmengen Asche, die sich
dabei absetzen, können sich in Verbindung mit Regen auch Schlammlawinen
bilden, die verheerende Folgen für umliegende bewohnte Gebiete haben.
Eine solche Lawine hat wohl die römische Stadt Herkulaneum am Fuße
des Vesuvs unter sich begraben.
Eine weitaus gefährlichere derartige Eruption sind die Glutwolken,
oder pyroklasiche Ströme. Das sind mehrere hundert Grad heiße
Wolken aus Asche und Gesteinsteilchen, die mit riesiger Geschwindigkeit
den Hang des Vulkans herabgleiten und alles auf ihrem Weg vernichten.
d) Flutbasalt: Manchmal tritt dünnflüssiges
Magma aus bis 150 km langen Spaltensystemen aus dem Boden und "überflutet"
das umliegende Terrain (Bsp: indisches Dekkan-Plateau, Columbia-River-Plateau).
So können sich riesige Ebenen aus Basalt bilden.
e) Geysire: Wasser kann in der Nähe von Magma in
der Erdkruste erhitzt und verdampft werden. Das Wasser tritt dann als Geysir
(Wasserdampffontäne), als heiße Quelle, als "Schlammloch", oder
einfach als dampfende Spalte an die Oberfläche. Geysire kann man z.B.
im Yellowstone Nationalpark (USA) sehen.
Bei Lava-Ausbrüchen kann die Lava verschiedene Konsistenzen
haben. Die Konsistenz des austretenden Magmas hängt vor Allem vom
Wasser- und vom Kieselsäuregehalt (SiO2) ab. Man kann vereinfacht
vier Typen unterscheiden:
|
Säuregehalt
|
Wasser-
gehalt |
|
niedrig |
hoch |
niedrig |
fließende dünnflüssige, basische
Lava (Bsp: Hawaii) |
dünnflüssige, basische Lava, hohe Fontänen
durch aufsteigende Wasserdampfblasen |
hoch |
zähflüssige, saure Lava, Bildung einer Staukuppe, beim langsamen
Aufsteigen der Lava |
zuerst versperrt zähflüssige, saure Lava dem Wasserdampf
den Weg, dann heftige Expansion, wenn Druck zu groß |
Informationen zu den Lavatypen finden Sie unter 'Ergussgesteine'.
Besonders gefährlich, - da gewaltige Eruptionen (Explosionen) - gibt
es, wenn das austretende Magma mit Wasser in Berührung kommt. Dies
kann z.B. auftreten, wenn ein Vulkan am, oder im Meer, oder ein
mit einem Gletscher oder einer Schneedecke bedeckter Vulkan ausbricht.
Auf diese Weise wurde wohl die indonesische Insel Krakatau fast vollständig
zerstört.
|